Bei seiner Premiere auf der Diagonale in Graz am 31. März 2017 gewann »Was uns bindet« den Großen Dokumentarfilmpreis als bester Dokumentarfilm des Festivals. Wir freuen uns und gratulieren Ivette dazu.
Regie: Ivette Löcker
Kamera: Frank Amann
Ton: Tong „Tony“ Zhang
Schnitt: Michael Palm
Produzenten: Ralph Wieser und Georg Misch (Mischief Films Wien)
Die Begründung der Jury:
„Zuerst macht der Vater das Geständnis, immer wieder eine Freundin (die Mutter: „was heißt eine, viele!“) gehabt zu haben und dann entdeckt man, dass die beiden ein Arrangement leben: Er lebt unten im Keller, sie oben im Haus – und man denkt möglicherweise an eine moderne Familienkonstellation. Doch die Fassade bröckelt schnell und das zweckbringende Arrangement ist das pure Unglück. Oder eben nicht: Denn eigentlich kann man hier lesen, wie nahe Glück und Unglück beieinander liegen können, wer wem was wann vererbt und wie nervig die eigenen Eltern sein können – ob sie reden, oder nicht. Mit Witz und Humor fängt die Regisseurin eigene Gefühle, Nähe und Distanz zwischen allen Beteiligten ein. Ihr Blick nimmt dabei auch die kleinen Gesten des Wohlseins und Miteinanders wahr. Ivette Löcker gelingt ein mutiges Beschreiben des eigenen Familiengeflechts und sie öffnet damit die Möglichkeit, über das Konstrukt Familie im Allgemeinen nachzudenken.”
Jury Dokumentarfilm: Gudula Meinzolt (Leitung DOCM Visions du Réel, Produzentin, CH/DE), Anja Salomonowitz (Filmemacherin, AT), Bernd Schoch (Filmemacher, Kurator Dokumentarfilmwoche Hamburg, DE)